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Slam-Poetry-Workshop mit Simon Libsig – ein Highlight für die 3. Sek

Simon Libsig zählt zu den gefragtesten Bühnen-Poeten der Schweiz. Die NZZ nennt ihn einen „Wortzauberer“. Das Schweizer Fernsehen meint „Simon Libsig beherrscht die hohe Kunst des Geschichtenerzählens“. Und der Blick sagt „Simon Libsig dribbelt mit Worten wie Christiano Ronaldo mit dem Ball“.

Keine Katze kratzt Krebse. Carla kann Kartoffeln kochen. Klaus kann Kokain konsumieren. Was haben diese Sätze gemeinsam? Klar, alle Wörter beginnen mit dem gleichen Buchstaben. Sätze nach dieser Regel zu kreieren war eine kleine Aufwärmübung, welche Simon Libsig mit den Jugendlichen machte. Er schaffte es, bereits während er sich vorstellte, die Schülerinnen und Schüler in seinen Bann zu ziehen. Er habe eben eine Art Sprachfehler, erzählte er, den Drang immer in Reimen zu sprechen – und so ging es dann los und er erzählte eine unglaubliche Geschichte von seiner Cousine, welche immer neidisch auf ihn war und ihn sogar mal mit einer Beisszange attackierte, und immer wieder tauchten Reime auf. Ob diese Geschichte stimmt? Das war nicht wichtig, entscheidend sei, dass man den Leser oder Zuhörer sofort für sich gewänne, damit sie nicht weiterzappten wie am Fernsehen.

Während vier Lektionen liess Simon Libsig die Schülerinnen und Schüler kreativ mit Worten jonglieren, sich auf alles einen Reim machen und ‚gestohlene’ Sätze kombinieren. Am Schluss lasen alle ihre selbstgeschriebenen Geschichten vor und erhielten ein differenziertes Feedback. Tatsächlich, in jeder Geschichte fand er immer mindestens ein Goldstück - einen speziell gelungenen Satz. 

Marianne Vögeli